Nach dem Ersten Weltkrieg trat das Großherzogtum Luxemburg 1919 aus dem Deutschen Zollverein aus. Aufgrund der geringen Größe des luxemburgischen Staatsgebiets war die Regierung gezwungen, die Möglichkeit einer Wirtschaftsunion mit einem anderen Nachbarland zu prüfen. Als sich Frankreich am 10. Mai 1920 aus den Verhandlungen über eine Wirtschaftsunion zurückzog, wandte sich Luxemburg an das Königreich Belgien. Nach langwierigen Verhandlungen unterzeichnete das Großherzogtum am 25. Juli 1921 in Brüssel den Vertrag über die belgisch-luxemburgische Wirtschaftsunion, der am 5. März 1922 in Kraft trat.
Die Gründung der belgisch-luxemburgischen Wirtschaftsunion vor einem Jahrhundert spielte eine Vorreiterrolle beim Aufbau Europas. Bis zur Einführung der europäischen Einheitswährung bildete die belgisch-luxemburgische Wirtschaftsunion den Rahmen für einen Währungsverbund zwischen den beiden Ländern.